Die CDU-Landtagsabgeordneten Peter Moskopp und Anette Moesta stoßen Debatte um bessere Waldbrandvorbeugung und -bekämpfung an
Die Landesregierung ist seit einem Jahr im Ankündigungsmodus, ohne konkrete Maßnahmen.
Die anhaltende Trockenheit sorgt auch in unserer Region derzeit wieder für eine erhöhte Waldbrandgefahr – mit jedem Tag ohne Regen steigt das Risiko. Und was macht die Landesregierung? Seit einem Jahr verharrt sie im Ankündigungsmodus, aber passiert ist nicht wirklich etwas, was Prävention und Ausstattung der Wehren für Vegetationsbrände tatsächlich verbessert hätte.
Aktuell standen in einem rheinland-pfälzischen Waldstück wieder mehrere Hektar Wald, Böschung und Unterholz in Flammen; mehrere Hundert Anwohnerinnen und Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. Vergleichbare Szenarien, große Vegetationsbrände, könnten anderen Landesteilen auch drohen, schließlich gehört Rheinland-Pfalz mit einer Waldfläche von 42,3 %, gemeinsam mit Hessen, zu den waldreichsten Bundesländern. Wie gut sind unsere Wehren im Land gewappnet? Diese Frage stellen sich die CDU-Landtagsabgeordneten Peter Moskopp und Anette Moesta und betrachten die aktuelle Entwicklung mit Sorge. Die CDU-Landtagsfraktion befasse sich mit den besonderen Herausforderungen von sog. Vegetationsbränden und Überlegungen zur Waldbrandvorbeugung und -bekämpfung. Aber das Land, allen voran das Innenministerium, komme über Ankündigungen nicht hinaus.
Beispiel: „Hochmoderne Einsatzfahrzeuge bilden einen elementaren Bestandteil der feuerwehrtechnischen Ausstattung. Allerdings halten die Förderrichtlinien für die Beschaffung von Feuerwehr-Fahrzeugen nicht mit den aktuellen Notwendigkeiten Schritt. Eine Aktualisierung der Festbetragsübersicht-Fahrzeuge (FBÜF) ist lange überfällig. Denn weder wurden bisher entsprechende Anpassungen als Reaktion auf die durch die Flutkatastrophe an der Ahr deutlich gewordenen gestiegenen Anforderungen vorgenommen noch künftige Herausforderungen durch den Klimawandel und auch nicht die erheblichen Preissteigerungen der zurückliegenden Jahre berücksichtigt. In der Praxis bedeutet dies, dass dringend benötigte gelände- und waldfähige Fahrzeuge wie auch Mannschaftstransportfahrzeuge nicht beschafft werden können“, erklärten die Landtagsabgeordneten.
In Rheinland-Pfalz sei der Handlungsbedarf groß. Moskopp und Moesta blicken sorgenvoll in die nächsten Wochen, denn viel Regen ist weiter nicht in Sicht: „Feuerwehren und Wald-Verantwortliche sehen sich massiven Herausforderungen ausgesetzt. Als CDU-Landtagsfraktion setzen wir uns deshalb weiter für Maßnahmen zur Vorbeugung und sicheren Bekämpfung von Waldbränden ein. Die Verzahnung von Feuerwehr und Forst-Verantwortlichen ist dabei entscheidend.“
Die Vorschläge der CDU-Landtagsfraktion im Einzelnen:
Brandschutz- und Feuerwehr-Ebene:
- Einsatzbekleidung der Wehrleute anpassen – weg von der schweren Schutzkleidung (darin schwitzen Feuerwehrleute mehr und müssen schneller ausgetauscht werden). Einsatz von FFP3-Masken (leichtere Gesichtsmasken) und Schutzbrillen.
- Mehr geländegängige Tanklöschfahrzeuge (TLF), mit entsprechend großen Wassertanks (zur Löschwasserversorgung im Wald) und Ausrüstung zur Waldbrandbekämpfung.
- Sonderprogramm des Innenministeriums für Feuerwehren. Unkomplizierte und schnelle Bereitstellung von finanziellen Mitteln für unsere Feuerwehren.
- Länderübergreifende (BaWü, RLP, Hessen und Saar) Hubschrauberstaffel. Hubschrauber, die für Großbrandlagen ausgestattet und in der Lage sind, Löschmittel direkt aus der Luft abzuwerfen.
- Aus- und Fortbildung zum Thema ‚Waldbrand‘ an Koblenzer Feuerwehr-Akademie intensivieren.
- Öffentlichkeitsarbeit der Wehren/Feuerwehrverband hochfahren, um über Gefahren durch Waldbrände sowie Ursachen dafür zu sensibilisieren.
Forstliche Waldebene:
- Waldbrandschutzstreifen mit weniger entflammbaren Laubbäumen vor allem in Nadelwäldern oder ebenso 30 Meter breite Waldbrandschneisen völlig frei von Bewuchs. Mischwaldanteile erhöhen. Waldbewirtschaftung in Siedlungsnähe muss auch Totholzentnahme beinhalten.
- Zugänglichkeit der Wälder für Einsatzfahrzeuge muss gewährleistet sein, d. h. wie passen die Einsatzfahrzeuge zur Wegeinfrastruktur?
- Wasserknappheit im Wald entgegenwirken – bspw. über Förderprogramme des Umweltministeriums ‚Löschteiche‘ wieder flächendeckend künstlich anlegen.
- Landesforsten muss mit Wehren vor Ort sog. Löschwasserentnahmestellen jährlich prüfen.
- Regelmäßige Übungen mit Feuerwehren und Waldarbeitern, Förstern etc.
- Pilotprojekt mit optischen Sensoren oder Satellitenerkennung zur frühzeitigen Erkennung von Waldbränden bspw. im Pfälzerwald.